Reisetagebuch Spitzbergen Februar-März 2002

Vorgeschichte

Im Januar trafen wir uns mit Laura, die wir bei unserer Spitzbergenreise im letzten Sommer kennenlernten, um Bilder unserer Reise anzuschauen und in Erinnerungen an die Arktis zu schwelgen. Ihr Vorschlag war es bei diesem Treffen im Februar nach Spitzbergen zu fliegen und uns den Winter anzuschauen. Dazu brauchte sie uns nicht zu überreden. Wir waren von der Idee sofort begeistert und schon in der nächsten Woche wurde gebucht.

Doch was außer der Buchung der Reise mußte noch vorbereitet werden? Wichtig ist natürlich die richtige Bekleidung! Die Daten der automatischen Wetterstation im Adventdalen regen zu Überlegungen an: Temperaturen von -20 bis -30 Grad C und Windchill von bis zu -50 Grad C sind durchaus möglich. Das trieb uns dann doch noch einmal in die Geschäfte der Outdoor-Ausrüster.

Gabi erlernte noch einen Tag vor dem Abflug die Handhabung eines großkalibrigen Gewehrs um notfalls bei einer Eisbärenbegegnung zu wissen wie man es benutzen muß. Es bleibt aber zu hoffen, daß sie nicht die Erfahrung machen muß ob eine kurze Einweisung im Ernstfall ausreichend ist. Es kann aber dennoch nützlich sein dass so noch jemand in unserer Gruppe wenigstens die Handhabung eines Gewehrs kennt.
 

Samstag, 23. Februar 2002

Meine Mutter fährt mich und mein Gepäck (ein prallvoller Koffer und ein Rucksack) zur S-Bahnstation. Mit der S-Bahn fahre ich zum Rhein-Main-Flughafen und treffe dort Gabi und Herbert. Um 13:40 starten wir mit SAS und landen um 15:45 in Oslo Gardemoen. Um 17:20 geht es weiter nach Tromsø, wo wir um 19:10 ankommen.
 
 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Das Abenteuer Arktis beginnt für mich an der
S-Bahnstation "Frankfurter Berg"...

...und geht am Rhein-Main-Flughafen weiter

Hier warten wir dann noch etwa eine dreiviertel Stunde auf Laura, die aus Zürich ebenfalls über Oslo kommt. Nach der freudigen Begrüßung, unsere Vierergruppe ist nun komplett, fahren wir mit einem Taxi durch Tromsø zum AMI-Hotel in der Skolegata, unserem Ziel für heute. In Tromsø ist noch richtiger Winter! Es liegen Berge voll Schnee herum, Straßen und Wege sind schneebedeckt oder vereist, wenn es nicht gerade elektrisch beheizte Bürgersteige sind. Die Temperatur liegt so etwas unter Null Grad. Eigentlich gar nicht so kalt, wenn man bedenkt dass wir schon deutlich nördlich des Polarkreises sind.

Wir melden uns im Hotel an und verteilen das Gepäck, das nur mit Mühe im Taxi Platz fand, auf die Zimmer und ziehen los in die Stadt. Tromsø ist einfach eine gemütliche Stadt und auch Laura, die zum ersten Mal hier ist (abgesehen von einem kurzen Stop auf einer Hurtigrutenfahrt mitten in der Nacht) gefällt es sofort. Leider ist unser "Stammlokal" Skarven (Biffhuset / Arctandria) voll belegt und so suchen wir nach einer anderen Quelle für ein gutes Abendessen. Wir finden Platz in einem Restaurant, für mich gibt es heute ein gutes Rentiersteak.

Kurz nach Mitternacht trifft das Hurtigrutenschiff "Narvik" ein. Wir beschließen sofort eine Schiffsbesichtigung. Es ist ein Schiff der mittleren Generation, nicht so groß wie die neuen, aber die von uns so geliebten traditionellen Schiffe gefallen uns doch noch am besten!
 

Sonntag, 24. Februar 2002

Es ist schönes Wetter in Tromsø!
Wir haben aber nur wenig Zeit nach dem Frühstück für ein paar Fotos, denn um 11:50 startet unser Flug nach Longyearbyen auf Spitzbergen. Diesmal wird die Taxifahrt etwas gemütlicher denn wir haben ein Maxi-Taxi bestellt und so sieht  diesmal sogar Laura  während der Fahrt etwas von Tromsø anstatt auf einen Rucksack.

Laura und Gabi in Tromsø  -  Schnee gibt es genug!


 


 

Kurz nach dem Start in Tromsø

Gabis Postkarten kommen hoffentlich rechtzeitig an!

Eine 737 von Braathens bringt uns in etwa 1 1/2 Stunden Flugzeit nach Spitzbergen (die Norweger nennen die Inselgruppe "Svalbard"). In Longyearbyen angekommen fahren wir mit dem Bus zum "Funken-Hotel" in dem wir nun bis Freitag wohnen werden. Schon der kurze Aufenthalt im Freien bei der Ankunft zeigt uns dass wir in der Arktis sind. Die Wetterstation im Adventdalen bei Longyearbyen mißt -16° C Lufttemperatur und -35° C Windchill (das ist die "gefühlte" Temperatur, also ein Wert bei dem die Auskühlung durch den Wind berücksichtigt ist).

Ein nützlicher Vogel in der Arktis


 

Wir ziehen uns also für kühlere Temperaturen um und laufen durch Longyearbyen. Die Zeit ist gerade gut für einen Besuch des Museums. Laura war noch nicht drin, Gabi, Herbert und ich kennen es schon, aber wir schauen es uns auch gerne noch einmal an. Gezeigt wird die geologische Entwicklung Spitzbergens (das lag vor unvorstellbar langer Zeit am Äquator, wer hätte das erwartet?) das Leben der Trapper, die Ereignisse während des zweiten Weltkriegs, sowie die Entwicklung des Kohlebergbaus und des Orts Longyearbyen.
 
 

 
 
 
 
 
 
 
 

Abendessen gibt es im "Kroa", einem originell
im Bergwerksstil eingerichteten Restaurant

Gegen Mitternacht fallen wir ziehmlich müde in die Betten. Das Spazierengehen in der Kälte strengt doch irgendwie an.
 

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Klaus-Dieter Friedrich , März 2002    Datenschutzerklärung