Reisetagebuch Sommer 2000

Samstag, 12. August 2000

Heute beginnt nun also der zweite Abschnitt dieser Reise. Nach dem Frühstück packen wir unsere Reisetaschen für die Spitzbergen-Tour. Wir fahren wieder zum Flughafen nach Værnes, parken den VW-Bus, checken unser Gepäck für den Flug nach Tromsø ein und langweilen uns im Terminal bis es endlich losgeht.

Mit etwa einer Stunde Verspätung starten wir um 16:00 Uhr mit einer SAS-Turboprop-Maschine (Fokker 50). Bevor wir Tromsø erreichen gibt es noch eine Landung in Bodø. Viel zu sehen gibt es auf dem Flug leider nicht, das Wetter mag uns wohl nicht so besonders. In Tromsø angekommen fahren wir mit dem Taxi zu unserer Unterkunft für die nächste Nacht, dem "Skipperhuset Pensionat", das wir schon vom letzten Jahr kennen.

Wenn man in Tromsø ein Restaurant am Abend sucht, dann ist der weit über Tromsø hinaus bekannte "Skarven" immer ein guter Tip. Hier gibt es ein Steakrestaurant "Biffhuset" und ein arktisches Spezialitätenrestaurant "Arctandria" sowie ein Pub. Wir landen heute Abend im Arctandria und genießen arktische Spezialitäten.

Tromsø


 

Nach dem Abendessen gibt es noch einen Rundgang am Kai. Da gibt es immer irgendetwas zu sehen. Nachdem die Schiffe besichtigt sind komen wir - rein zufällig - am RICA-Hotel vorbei, und wo wir nun schon einmal hier sind, gehen wir in die "Skipsbroen-Bar" von der aus man einen guten Überblick über den Kai hat. Aber eigentlich warten wir nur gespannt auf Mitternacht, denn da kommt das südgehende Hurtigrutenschiff und wir sind gespannt welches kommt. Glück gehabt! Es ist eins der beiden traditionellen Schiffe, die "M/S Harald Jarl"! Nichts wie hin! Nachdem das Aus- und Einsteigen nachlässt machen wir noch eine kleine Schiffsbesichtigung. Oft kann man sie leider nicht mehr besichtigen, das Nachfolgeschiff ist bereits im Bau und schon bald wird die "Harald-Jarl" durch ein riesiges, modernes Schiff ersetzt werden. Schade.

In Tromsø ist am Samstag Abend unheimlich viel los. Bis spät nach Mitternacht ist viel Betrieb und viele Leute sind unterwegs.
 

Sonntag, 13. August 2000

Wir haben den ganzen Tag Zeit in Tromsø. Unser Gepäck können wir bis heute Abend im Pensionat lassen. Das Wetter ist gut.
Also was tun? Man kann ja zuerst am Kai nachschauen... Es gibt schon wieder andere Schiffe. Gegen Mittag gibt es im Skarven einen Salat und ein "Mack-Øl" dazu. Nach weiterem Herumlaufen landen wir dann in unserem Lieblingscafe, der "Wurstfabrik von O.L.Aune". Hier gibt es in gemütlicher Umgebung ein gutes Stück Kuchen. Man kann das Cafe eigentlich nicht so recht beschreiben, man muß es sich einfach mal anschauen, wenn man zufällig in Tromsø vorbeikommt.
 

"Wurstfabrik" (Café) von O.L.Aune
 

So gestärkt besuchen wir Nansen und Amundsen im Polarmuseum. Dort waren wir zwar schon öfter, aber es ist immer wieder interessant, jedenfalls wenn man sich für Spitzbergen interessiert.

Eigentlich müßte doch jetzt das nordgehende Hurtigrutenschiff am Kai liegen. Wenn ich mich nicht verrechnet habe, dann müßte das doch die "M/S Lofoten" sein, die wir vor ein paar Tagen im Geirangerfjord gesehen haben. Und richtig: Da ist sie, unser Lieblingshurtigrutenschiff. Da kommen wir natürlich nicht an einem Besuch vorbei. Für den März 2001 planen wir eine Rundreise auf diesem Schiff, bevor auch noch das letzte traditionelle Schiff ersetzt wird.

Abendessen gibt es im "Biffhuset" (Skarven, Steakhaus). Es ist wieder richtig lecker. Nachdem wir uns sattgefuttert haben holen wir unser Gepäck im Pensionat ab und fahren mit dem Taxi zum Flughafen.

Wir starten in Richtung Norden gegen 0:20! Nach Svalbard (Spitzbergen)! Nach Longyearbyen!

Es ist bereits recht dunkel in Tromsø. Die Zeit der Mitternachtssonne ist vorbei. So erleben wir einen sagenhaft schönen Sonnenaufgang während wir über die Barentssee nordwärts in die Mitternachtssonne fliegen, die über Spitzbergen noch scheint.
Über Spitzbergen ist das Wetter aller erste Klasse! Es ist fast wolkenfrei! Der Flugkapitän ist auch von dem Wetter angetan und sagt, daß es diesmal eine Sightseeing-Tour ist. Wir sehen ein wahnsinnig tolles Panorama mit schneegefüllten Tälern und graubraunen Bergspitzen. Blaugrüne Fjorde ziehen sich weit in das nahezu unbewohnte Land. Bis kurz vor Longyearbyen sind keine Spuren menschlicher Aktivität zu erkennen, dann überfliegen wir das Adventdalen. Hier sieht man die Kohlegrube Nr. 7 und die Eiscat-Forschungsradarstation mit den zwei großen Parabolantennen. Kurz vor der Landung gibt es noch einen guten Blick über den Ort selbst. Wir landen gegen 2:00 Uhr.

Das Wetter ist immer noch traumhaft. Blauer Himmel, tiefstehende Sonne, ca. 7° C. Ein Bus bringt uns zum Radisson-SAS-Hotel, dem ehemaligen Svalbard Polarhotel. Leider müssen wir gleich ins Bett, die "Nacht" wird kurz. Dicke Vorhänge an den Fenstern im Hotelzimmer simulieren so etwas wie "Nacht".
 

Flug über Spitzbergen um ca. 1:30 Uhr (NACHTS)


 

Longyearbyen ca. 2:00 Uhr
 

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Klaus-Dieter Friedrich , September 2000    Datenschutzerklärung