Samstag, 5. August 2000
Programm für heute: Eisenbahn fahren.
Ach ja! Heute ist Samstag. Das bedeutet Einkaufen. Die Läden schließen früh und morgen gibt es nichts.
Nach dem Einkaufen geht es zum Bahnhof in Flåm. Wir wollen eine
der spektkulärsten Eisenbahnstrecken Europas fahren und kaufen uns
Tickets nach Myrdal. Myrdal liegt hoch oben im Gebirge und ist eigentlich
nur ein Bahnhof mit ein paar wenigen Häusern. Es gibt hier die Möglichkeit
in die Bahn von Oslo nach Bergen umzusteigen. Die Flåmbahn ist die
steilste Gebirgseisenbahn der Welt, die ohne Zahnräder fährt.
Sie überwindet auf 20,2 km Strecke einen Höhenunterschied von
863,5 m (Bergstation 865,6 m, Talstation 2 m ü.d.M). Die größte
Steigung beträgt 5,5 %, die höchste Geschwindigkeit 30 km/h.
Während der 55 Minuten Fahrzeit fährt die Bahn durch 20 Tunnel
und über eine Brücke. Es gibt acht Haltestellen.
Die fahrt ist spektakulär. Der Zug fährt entlang steiler
Abhänge und riesiger Felsen. Jeder Eisenbahnfan kommt auf seine Kosten
und die Ausblicke in die Täler sind faszinierend.
Eine Station wurde extra für die Touristen eingerichtet: Der Zug
hält am Kjosfoss, ein Wasserfall der durchaus einige Fotomotive hergibt.
Wenn alle ausgestiegen sind und den Wasserfall bewundern erklingt norwegische
Volksmusik (Hardangerfiedel) und die Sagengestalt "Huldra" erscheint in
einiger Entfernung vor dem Wasserfall.
Oben in Myrdal angekommen bleibt nur der Besuch im Café und
das Warten auf den Zug zurück.
Wieder zurück in Flåm gibt es noch einen Besuch im Flåmsbahnmuseum,
das einiges über die Geschichte der Bahn zeigt.
Das Wetter war den ganzen Tag über erträglich, das bedeutet es hat nicht geregnet und wir können sogar am Abend im Freien essen. Es gibt heute gegrillte Entrecote-Steaks mit grünem Salat.
0 km
Flåmbahn
Bahnhof Myrdal - Endstation
Myrdal
Der Zug kommt
Zurück in Flåm
Sonntag, 6. August 2000
Das Wetter mag uns heute anscheinend nicht so besonders. Obwohl ich heute Geburtstag habe regnet es mal und mal nicht und keiner weiss was in den nächsten Minuten geschieht. Wir fahren über die Reichsstraße 50 zurück durch die beiden langen Tunnel nach Gudvangen am Næroyfjorden. Dort wollen wir mit einer Fähre eine lange Strecke durch den Fjord nach Kaupanger fahren.
Die große Überraschung erleben wir
als wir versuchen das Auto zu starten um auf die Fähre zu fahren:
Starter betätigen - nichts geschieht!
Was ist los? Die Innenbeleuchtung geht auch nicht
mehr! Keine Batteriespannung! Offensichtlich ist die Batterie defekt. In
einer Blitzaktion tauschen wir in wenigen Minuten die Fahrbatterie gegen
die baugleiche Wohnbatterie aus, können starten und werden gerade
noch auf der Fähre mitgenommen. Wir hätten sonst über drei
Stunden warten müssen und die Fährfahrt dauert auch über
zwei Stunden.
Fährstation Gudvangen am Næroyfjord
Die Fahrt mit der Fähre führt durch den schmalsten, tiefsten und spektakulärsten Fjord der Erde, der Næroyfjord. Dann fährt sie weiter durch den Aurlandsfjord und den Sognefjord nach Kaupanger. Die Fahrt ist einfach toll. Leider regnet es ab und zu.
In Kaupanger kaufen wir an einer Tankstelle eine neue Batterie und betrachten das Problem als erledigt. Weiter geht es auf der Straße Nr. 5 nach Sogndal und entlang des Lustrafjorden nach Skjolden. Hier gibt es einen netten Campingplatz direkt an einem See in einer schönen Umgebung.
Nachdem wir zum zweiten Mal heute Batterien getauscht haben bauen wir den Grill auf. Es gibt Bratwürste, Paprikasalat mit Pilzen und Feta, dazu Jever.
Am Abend gibt es Zuwachs: Als Geburtstagsgeschenke bekomme ich zwei Elche, einer davon sitzt jetzt an der Frontscheeibe und guckt interessiert in die Gegend. Dort wird er wohl bis zum Ende der Reise sitzenbleiben. Elche sind recht friedlich und ruhig, jedenfalls wenn sie aus Stoff oder Holz sind. Außerdem gibt es noch eine Flasche Sheridans, die gleich Grundlage zu einem Umtrunk ist.
93 km
Auf dem Sognefjord
Fortsetzung...
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